Nowax oder Wachsski

Fragen zur Ski, Stöcken, Schuhe etc.
Helmut

Nowax oder Wachsski

Beitrag von Helmut »

Hallo ,

ich fahre schon sechs Jahre einen Nowaxski und wollte mir dieses Jahr einen neuen Ski zulegen. Wettkämpfe bestreite ich nicht, fahre aber gerne sportlich.
Durch intesives Lesen dieses Forums bekommt man immer wieder die Information, dass das "Langlaufen" , mit einem Wachsski angenehmer und mehr Spaß machen würde.
Wie sieht es mit dem Wachsen aus? Ist dies mit einem großen Aufwand verbunden? Ich nehme an, dass man die Gleitzonen (wie auch beim Nowaxski) bei einem Service wachsen lassen kann. Dann müssten eigentlich nur noch die Steigwachse aufgetragen werden.
Liege ich da richtig?
Welche Kriterien legt man an, ob Nowax- oder Wachsski?
Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten.

Gruß

Helmut
Frank
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Beitrag von Frank »

Wachsen ist schon recht aufwendig
(Material: verschiedene Hartwachse und Klister, Wachsentferner, Heißluftfön, Korken, abziehklingen ...)

erfordert auch etliches Know-How
(passendes Wachs, richtige Länge und Dicke des Wachsauftrages zu den entspr. Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Schneebesschaffenheit))

und ist bei naßem Schnee und Eis eine riesen Sauerei (Klister).

Bei längen Touren ist evlt. nachwachsen erforderlich.

Natürlich kannst du die Gleitzonen auch von einen Wachservice wachsen lassen. hier und da gibt es auch wachsservice für die steigzonen (geht natürlich nur vor Ort).

Ich habe leider keine Erfahrungen mit Nowax-Ski, denke jedoch, die sind nicht schlechter als ein schlecht gewachster ski. Nowaxski funktionieren bei bestimmten Bedingungen nicht, bei Wachsski benötigt man viel Erfahrung um andere Bedingungen zu meistern.
Im Rennbereich kommt man nicht um Wachski rum. Wenn du es wirklich sportlich betreiben willst, könntest du es wagen, ansonsten machs dir leicht und bleib bei nowax.
Helmut

Beitrag von Helmut »

Danke Frank für Deine schnelle Antwort.
Snowman

Beitrag von Snowman »

Hallo Helmut,
einen direkten Vergleich zwischen NW- und W-Ski kann ich aus eigenem Erleben auch nicht bieten.
Dennoch sind die NW-Ski idR. etwas breiter und schwerer als W-Ski und erreichen wohl bei guten Waxbedingungen auch nicht das Laufgefühl eines gut präparierten W-Ski. (Eine positive Ausnahme bilden die Top-Racingmodelle von Fischer mit dem Kronenschliff). Die NW-Ski wurden bevorzugt bei unklaren Waxbedingungen eingesetzt und im Training um den zeitlichen Waxaufwand zugunsten des Laufens zu reduzieren.

Seit ca. 2 Jahren hat sich die Situation für den sportlichen Freizeit- und Volksskiläufer verändert. Mit dem Aufkommen und immer stärkerem Durchsetzen des Start Griptape, dem erstklassige Laufeigenschaften bestätigt werden, reduziert sich der Waxaufwand auf ein Minimum. Eine einmalige Präparation des Ski hält bei allen Loipenbedingungen für ca. 200 km. Das Tape ist preiswert (ca. 13,00 Euro) und ergiebig. Das ist eine echte Empfehlung. Ich selbst werde es erst in den nächsten Wochen ausprobieren, da ich auch keine Lust mehr auf das aufwendige Waxeln habe. Meine Antwort ist also noch ein Zusammentragen verschiedenster Meinungen zu diesem Thema, bin aber selbst auf den Test gespannt.

Gruss Steffen
christoph
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Beitrag von christoph »

Hallo Helmut und Steffen,

ich nutze das Tape schon seit letzter Saison. Es ist eine echte Alternative zum Waxen, jedoch sollte man den Ski wirklich sehr gut anschleifen in dem Bereich wo das Tape hin soll, denn das Tape trägt sehr stark auf und um ein ungewolltes bremsen durch das Tape zu verhindern sollte es etwas "tiefergelegt" werden. Ansonsten echt gut.

Ski mit chemischicht hatte ich auch mal ( Kuusisto). Der Belag wird mittels Spra aktiviert. Wenn der Schnee so am Tauen ist, gehen die teile gut. Wehe aber der Schnee zieht an weil es kälter wird. Dann vereist der Belag und scluss ist mit halten.
Gruß
Christoph

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Frank
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Beitrag von Frank »

sehr gut anschleifen ... sollte es etwas "tiefergelegt" werden
Klingt ja eher nach Belag wegfräsen. Glaub nicht dass das so gedacht ist.

Griptape scheint eine Alternative zu sein. Wirklich günstig finde ich aber nicht - ist immer die Frage womit man es vergleicht. Wenn man sein Wachs nur eine Saison benuzt und dann eine neue Palette kauft, (natürlich nur vom feinsten, alles schön hochflourig), dann mag das Tape wohl günstig sein (aber keine wirkliche alternative). Wenn man sein Wachs über 5 oder mehr Jahre aufbraucht, dann halte ich das Tape für teuer.
christoph
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Beitrag von christoph »

Hallo Frank,

ja, der Belag sollte wirklich etwas weggeschliffen werde oder man macht das Tape kürzer. Muss man probieren. Was das Wachsen angeht bin ich deiner Meinung.
Ich Wachse auch lieber. Man ist halt schneller unterwegs und man kann sich dann immer so schön ärgewrn wenn der Ski dann nicht mehr so hält. :lol:
Gruß
Christoph

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Beitrag von Frank »

Ich gaube noch mehr würd ich mich ärgern wenn ich tape und das Tape hält nicht. Von sowas hat aber zum Glück noch keiner berichtet.

Naja jedenfalls ist Wachsen schon ein echtes Übel - vor allem wenn man mal nur schnell ein paar Runden drehen will.
Snowmann

Beitrag von Snowmann »

Danke für den Tip Christoph,
das werde ich insofern berücksichtigen, dass ich den Ski gut anschleife damit das Tape ordentlich hält und werde es auch etwas von der vorderen Grenze der Steigwaxzone zurücksetzen, das sollte die gleiche Wirkung haben wie das tieferlegen. Nach vorne hin kann ich immer noch 1-2 cm dazutapen.

Ansonsten wünsche ich schöne Weihnachtstage und ein paar erholsame Trainingsrunden rund um den Weihnachtsbaum
Gruss Steffen
Snowman

Start GripTape

Beitrag von Snowman »

Bin gestern meine ersten 15 km mit dem Griptape glaufen, bei Minus 1-2 Grad und sonnigem Wetter, Neuschneespur.

Das Tape hält richtig gut auf dem Belag, habe diesen aber auch gut vorgeschliffen.

Auf ebener Strecke ging es optimal. Der Ski hielt am Abdruckpunkt perfekt.

Dafür war der Ski in den Anstiegen deutlich zu spitz. Ich habe richtig gegen das Zurückrutschen kämpfen müssen. Er hielt einfach nicht. Nach der halben Strecke habe ich noch eine zweite Lage Tape im Vorderfußbereich aufgezogen, womit es besser ging, aber der Abdruck immer noch nicht richtig hielt. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?
Beim nächsten Mal werde ich den Ski noch etwas weiter vorn tapen um mich so dem Optimalpunkt zwischen Wax und Gleitzone zu nähern.

Im Übrigen finde ich nicht dass das Tape dick aufträgt, der Streifen war für mich überraschend dünn. M.E. dünner als ein dicker Klisterauftrag.

Gruss Steffen
Gast

Beitrag von Gast »

Das grip-tape, das ich nun schon die 2. Saison laufe, hat nur einen kleinen Nachteil: Bei 0°C und Schneefall eist der Ski an, es gibt 'Stollen'. Bei diesen Bedingungen gibt's mit konventionellen Wachsen aber auch oft Probleme.

Ansonsten kann es das Tape in den allermeisten Fällen mit einem gut bis sehr gut gewachsten Ski aufnehmen (da bin ich durchaus anspruchsvoll).

Wenn das Tape generell zu 'spitz' ist, also zu wenig Halt bietet, dann ruhig etwas verlängern (kann man gut anstückeln (aber dann nach vorne), das hält!). Bei mir sind etwa 42 cm ideal.

Habe mir mit Grip-Tape letzte Saison einige Stunden Wachs-Arbeit gespart, vorallem das lästige und ungesunde Wachs-Entfernen bleibt einem erspart. Nach einigen hundert Kilometern funktioniert der erste Auftrag des Tapes (eine Packung reicht für 2 Paar Ski aus) immer noch, macht 6 € fuffzig/Saison. Günstiger geht's kaum. (Was kostet wohl eine Wachsausrüstung mit 10 Hartwachsen und 6 Klistern, so für den Einsteiger?)

Bei einem Ski mit der richtigen Vorspannung muss man das Tape keinesfalls 'tieferlegen', wie in einem Beitrag weiter oben erwähnt wurde. Aufrauhen und leichtes(!) Anwärmen, und das Tape hält bombenfest.
Da man das Tape i.d.R. kürzer als ein Hartwachs aufträgt (ca. Klisterlänge), gibt's kein 'Streifen' im Schnee während der Gleitphase.


Gruß

Michl
Helmut

Beitrag von Helmut »

Hallo Michl,

dein Beitrag stimmt mich zuversichtlich. Dann könnte man sich ja einen Wachsski zulegen und mit dem GripTape arbeiten.

Hat jemand schon etwas von dem Peltonen-Langlaufski mit der Microschuppe gehört. Dieser soll zusammen mit diesem GripTape verwendet werden. Das GripTape soll auf die Schuppe geklebt werden. Möglicherweise entfällt hier das anrauhen des Belages!?

Gruß
Helmut
Frank
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Beitrag von Frank »

Das halte ich für ein Gerücht, dass das Tape über die Schuppen soll. Eine aufgeraute Oberfläche und Mikroschuppen, scheinen mir in der Rauheit der Oberfläche um einige Größenordungen verschieden zu sein. Ich denke sogar die Mirkoschuppe wird dem Halten des Tapes eher entgegenstehen als dienlich sein.
Helmut

Beitrag von Helmut »

Dann lügt das Sportgeschäft "Sport-Weiss" in Villingen-Schwenningen.
Das mit der Peltonen Zeta Microschuppe ist nachzulesen in
http://www.sportweiss.com.

Gruß
Helmut
Frank
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Beitrag von Frank »

Vorsicht, ich habe mir nur meine Gedanken gemacht. Ich denke der Klaus Weis wird es wissen, ist schließlich kein unbekannter in der Szene.

Ok, ich habe es gefunden.
http://www.sportweiss.com./html/Peltonen_Zeta.htm

Nun, dann ist die Mirkoschuppe anscheinend viel feiner, als ich vermutet hatte.
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