Vorteile von Skatingstiefeln im Vgl. zum Kombischuh

Fragen zur Ski, Stöcken, Schuhe etc.
Antworten
Steffen
*
Beiträge: 14
Registriert: 19 Jan 2004 13:26
Wohnort: Arnstadt / Thüringen

Vorteile von Skatingstiefeln im Vgl. zum Kombischuh

Beitrag von Steffen »

Vor 4 Jahren habe ich mit dem Skaten begonnen und laufe heute noch mit meiner ersten Ausrüstung (Germina RXC 800 skate, Klassikbindung SNS und Sportful Kombischuhe). Von Jahr zu Jahr ging/geht es technisch besser und ich laufe heute anspruchsvolle Pisten und Volkssportwettbewerbe mit. Jetzt habe ich einen Punkt erreicht, wo eine gewisse Stagnation eintritt. Ich habe manchmal Probleme mit der Gleitphase (verkürzt, Eindruck mangelnder Stabilität "wackelig").
Ich frage mich ob mir eine reine Skatingbindung und Skatingstiefel einen Pusch in meiner Technik mit mehr Stabilität und besserer Koordinierung bringen können.
Hat jemand Erfahrungen, erging es anderen genauso bzw. hat jemand Erfahrungen mit einem Wechsel von einem solchen "Kompromißsystem" auf reine Skatingtechnik. Bevor ich jetzt ernsthaft über neue Investitionen nachdenke würden mich Eure Erfahrungen interessieren.

Danke + Gruss
Steffen
Steffen
Frank
Administrator
Beiträge: 329
Registriert: 08 Jan 2004 23:47
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Beitrag von Frank »

Skatingstiefel und Bindungen bieten Dir eine bessere Verbindung zwischen Fuß und Ski. Sie erlauben Dir kontrollierteren Einsatz und bessere Kraftübertragung, z.B. besseres Kanten auf hartem Untergrund.

Andersseits dreht sich das ganze auch um und die Loipe überträgt mehr ihrer Kraft auf den Ski. So werden Rillen und Wellen dich leichter aus der Bahn bringen und mehr Gleichgewicht von Dir fordern!

Erfahrung kann ich Dir in dieser Beziehung leider nur soviel bieten: Der Umstieg von SNS Profil auf SNS Pilot war hart - gerade wegen der angesprochenen Kraftübertragung von Loipe zum Läufer. Einen guten Skatingstiefel möchte ich allerdings nicht missen, besonders wenn die Loipe hart ist.
Tip: Trainiere das ganze Jahr Fußgelenke und Gleichgewicht. (sehr effiziente Methode ist ein Kippelbrett)
Steffen
*
Beiträge: 14
Registriert: 19 Jan 2004 13:26
Wohnort: Arnstadt / Thüringen

Beitrag von Steffen »

Danke für die Hinweise, aus der umgekehrten Perspektive - Übertragung der Unebenheiten von der Piste auf den Ski - habe ich die Sache noch nicht betrachtet.
Was meinst Du mit dem "Kippelbrett", den Begriff kenne ich so nicht, ist das ein loses Brett auf einer Rolle? Beschreib es mal.

Gruss Steffen
Steffen
Frank
Administrator
Beiträge: 329
Registriert: 08 Jan 2004 23:47
Wohnort: Hannover
Kontaktdaten:

Kippelbrett

Beitrag von Frank »

Das mit der Übertragung der Unebenheiten sollte auch nur am Anfang probleme bereiten - dann sollte sich eine Gewöhnung einstellen und somit auch die eigene Technik sich verbessern.

Betreff: Kippelbrett:
Ich meine kein Brett auf loser Rolle sondern ein Brett, das etwas Größer als ein Fuß ist. Unter dem Brett ist in Längsrichtung eine Halbrunde leiste fest montierte die ein Kippen nach rechts und links zulässt.

Noch anspruchsvoller als das Kippelbrett ist ein Therapiekreisel, wobei dieser in alle Richtungen kippen kann.
Steffen
*
Beiträge: 14
Registriert: 19 Jan 2004 13:26
Wohnort: Arnstadt / Thüringen

Beitrag von Steffen »

Hi Freaks,

inzwischen habe ich technisch aufgerüstet und will Euch gern meine Erfahrungen mitteilen. Ich habe mir zu Beginn der Saison den
"adidas pro skate" für 270 Euronen zugelegt.

Ich muß sagen, daß ich von dem System Schuh + Pilot-Bindung total begeistert bin (trotz der hohen Ausgaben).

Beim Skaten habe ich jetztz eine perfekte Einheit zwischen Bodenkontakt, Ski und Laufgefühl: kein Wackeln, absolute Stabilität auf dem Ski, man fühlt sich wie mit dem Ski verwachsen. Die Übertragung von Kraft und kleinen Impulsen zum Korrigieren bei tieferer bzw. unebener Piste ist optimal.

Zum Schuh selbst ist zu sagen, daß er trotz steifer Karbonschale eine optimale Paßform zum Fuß hat. Er läßt sich zweifach mittels Klettverschluß so anpassen (1xRiemen für die Fese und 1xRiemen über dem Spann), daß der Fuß total eng (dennoch bequem) sitzt, da ist kein Spiel mehr zwischen Fuß und Schuhschaft. Gefroren habe ich in den Stiefeln bislang auch nicht, wobei ich damit bislang generell keine Probleme hatte.

Gewöhnugsbedürftig ist der Einstieg mit dem Fuß quer zum Schuh. Das geht bei dem engen harten Karbonschaft nicht anders. Man muß den Fuß beim Hineinsteigen erst in die Laufrichtung hineindrehen. Das geht die ersten Male etwas schwer und dann zusehends leichter. Ich hatte immer befürchtet die Zuglaschen abzureißen, die halten das aber gut aus.

Ich kann diesen Schuh nur empfehlen! Der ist wirklich aus gutem Grund das Top-Modell der Spitzenläufer. Wer keine Kompromißkäufe zwischen Qualität und Preis mehr eingehen will, ist mit dem Modell bestens bedient. Allerdings muß er bei dem Preis auch ein paar Jahre halten.

Gruß Steffen :lol:
Steffen
Michael
****
Beiträge: 53
Registriert: 01 Mär 2004 11:12
Wohnort: Darmstadt
Kontaktdaten:

Beitrag von Michael »

Das gleiche gilt uneingeschränkt für den Carbon Pro von Salomon.
Den hab ich mir zu dieser Saison geleistet (war zum Glück in einem Setangebot mit drin - sonst wäre der preislich wie der adidias).
Das Fersenband ist sehr gut, da ich sonst häufig das Problem hatte, dass ein Schuh im Grunde gepasst hat, an der Ferse aber "schlupfte", das wird durch das Fersenband gelöst.
Was ich an diesem Schuh liebe ist, dass der Schaft so hoch geschnitten ist. Der Fuß sitzt darin wie angegossen, und ermüdet somit nicht so schnell.
Zum Thema:
Ich halte es für besser zum Skaten einen reinen Skating-Schuh zu nehmen, und Klassik-Schuh für Klassik. Gerade wenn man länger am Stück läuft merkt man sicher den Unterschied zwischen einem "Allrounder" und einem "Spezialisten"
"Zwitter" wie ein Kombischuh haben sicher auch Vorteile - aber hier höchstens beim Skiathlon...
Antworten